Dialekt-Pop aus dem Bodenseeraum, zeitgenössische Jodler, Dialekt-Literatur im Dunkeln, anarchisches Mundart-Kabarett. Nach einer großen Eröffnungsperformance am Freitag, den 25.September um 19 Uhr in der Seifenfabrik in Lauterach (Vorarlberg) bespielen Künstlerinnen und Künstler ab Sonnabend das gesamte vorarlberg museum in Bregenz. In einem dreitägigen Fest gehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Mundartautorinnen und Autoren sowie Musikerinnen und Musiker der Frage auf den Grund: Was kann unser Dialekt? Die Teilnahme ist kostenfrei.
„Man könnte sagen, dass mich der subversive Aspekt des Dialektalen interessiert. Das Unmittelbare, das Ordinäre, das Ungekünstelte. Das Sprechen der eigenen Mundart schafft Identifikation, wenn man so will auch Geborgenheit. Spannend ist aber auch, wie es jenen geht, welche die im Land gesprochene Mundart nicht beherrschen", so Martin Gruber, Vorarlberger Regisseur, Leiter des aktionstheater ensemble und diesjähriger Kurator der 13. Künstlerbegegnung der Internationalen Bodensee Konferenz (IBK). Dieses jeweils biennal ausgerichtete Format findet in diesem Jahr in Vorarlberg statt und steht unter dem Motto „Drei Tage Mundart". Die Eröffnungsperformance, die Martin Gruber in Zusammenarbeit mit den beiden Literaten Christian Uetz (Zürich/Thurgau) und Norbert Mayer (Vorarlberg) erarbeitet hat, wird am Freitag, 25. September um 19:00 Uhr in der Alten Seifenfabrik in Lauterach uraufgeführt. Das Publikum erwartet an den Folgetagen, Samstag, 26. September 10:00 bis 20:30 Uhr und Sonntag, 27. September 10:00 bis 16:00 Uhr, Beiträge aus Musik und Literatur im vorarlberg museum in Bregenz.
Was die Mundart alles kann
In diesen drei Tagen spannt die IBK-Künstlerbegegnung den Bogen von der tradierten Dialekt-Literatur über den Poetry-Slam bis hin zur konkreten Poesie und konnte hierfür viele Künstlerinnen und Künstler aus Vorarlberg, Liechtenstein, Bayern, Baden-Württemberg und der Schweiz gewinnen. Mit Beiträgen aus der Darstellenden Kunst verdichtet sich diese Künstlerbegegnung zu einem interdisziplinären Gesamtkunstwerk. Für den wissenschaftlichen Part, ein weiterer Schwerpunkt von „Drei Tage Mundart", konnte Bernhard Tschofen, Professor für Sozialanthropologie und empirische Kulturwissenschaft an der Universität Zürich, gewonnen werden. Insgesamt fünf Vortragende setzen sich mit der Entwicklung des alemannischen Dialekts auseinander und stellen etwa die Frage: Stirbt der Dialekt aus?
IBK-Künstlerbegegnungen
Alle zwei Jahre führt die Internationale Bodensee Konferenz (IBK) Künstlerbegegnungen in jeweils einer anderen Kunstsparte durch. Ziel der Künstlerbegegnungen ist es, zwischen den Kulturschaffenden rund um den Bodensee einen künstlerischen Dialog über die Grenzen und neue Verbindungen zu initiieren. Im Austausch und im Zusammenspiel soll Neues entdeckt werden und die Öffentlichkeit erhält Gelegenheit, die kulturelle Vielfalt und die Gemeinsamkeiten der Bodenseeregion unmittelbar zu erleben.
Die Länder und Kantone der IBK wechseln sich in der Organisation der Künstlerbegegnung ab. 2015 ist das Land Vorarlberg für die Ausrichtung verantwortlich und hat für die Durchführung den Regisseur Martin Gruber beauftragt.
Weitere Informationen und Anmeldung zur Eröffnungsperformance
Weitere Informationen unter:
http://www.ibk-kuenstlerbegegnung.org sowie im beiliegenden Programm.