Im Rahmen der 18. Mainauer Mobilitätsgespräche hat sich am Montag (5.10.) der Zukunftskongress „Neue Mobilität" auf der Bodensee-Insel mit Möglichkeiten und Herausforderungen der E-Mobilität über die Landesgrenzen hinweg befasst.
Der Kongress wurde vom Ministerium für Verkehr und Infrastruktur des Landes Baden-Württemberg und der Lennart-Bernadotte-Stiftung dieses Jahr erstmals in Kooperation mit der Energieagentur des Landkreises Konstanz und unter Beteiligung der IBK veranstaltet.
Winfried Hermann, Minister für Verkehr und Infrastruktur in Baden-Württemberg, wies in seiner Eröffnungsrede darauf hin, dass E-Mobilität weitaus mehr ist, als der Einsatz von Elektroautos: „Der Abschied von fossilen Energien betrifft übrigens nicht nur das Automobil. E-Mobilität bedeutet beispielsweise auch Schienenwege und Schifffahrt zu elektrifizieren. Wir arbeiten an einer Gesamtstrategie und können auf allen Mobilitätsfeldern Erfolge nachweisen, die wir miteinander verknüpfen".
Politische Diskussion mit Baden-Württemberg, Zürich und Vorarlberg
Am Vormittag diskutierte Minister Hermann mit Regierungspräsident Ernst Stocker aus dem Kanton Zürich, der 2016 den IBK-Vorsitz übernehmen wird, und Karlheinz Rüdisser, Landesstatthalter für Verkehr des Landes Vorarlberg über Länderstrategien und den Sprung in die E-Realität. Deutlich wurde dabei, dass die Infrastrukturen nicht nur aus der Optik der einzelnen Staaten verbessert, sondern auch länderübergreifend besser abgestimmt werden müssen. Minister Hermann regte dazu an, für die Bodenseeregion eine Gesamtverkehrsbetrachtung vorzunehmen.
Gemeinsame Stoßrichtung für E-Mobilität
Die Länder und Kantone der IBK haben bereits in ihrem Handlungsprogramm Klimaschutz und Energie im Sommer 2014 vereinbart, auch den Bereich der Mobilität mit Blick auf gemeinsame Handlungsmöglichkeiten anzuschauen. In einer Umfrage der IBK-Kommission Verkehr zur E-Mobilität im Bodenseeraum im Frühjahr 2015 wurde deutlich, dass es eine Vielzahl bestehender Initiativen und Aktivitäten gibt, diese jedoch nur zu einem geringen Grad in entsprechende Strategien eingebunden sind. Die Gespräche am Zukunftskongress zeigen, dass die regionalen Akteure sehr großes Interesse an einer grenzübergreifenden Klammer für die weitere Entwicklung der E-Mobilität im Bodenseeraum haben.
In verschiedenen Arbeitssitzungen wurden Praxisthemen der E-Mobilität diskutiert, die auch in der Bodenseeregion von großer Bedeutung sind. Darunter auch „heiße Eisen" wie Ladeinfrastruktur, Landkreis- und Landesgrenzen überschreitende Abrechnungssysteme oder Vernetzung der Mobilitätsangebote im ländlichen Raum.
Den Veranstaltern ist es gelungen, einen hochkarätigen und anregenden fachlichen Austausch mit einem internationalen Austausch zur E-Mobilität im Bodenseeraum zu verbinden. Die IBK wird diesen Austausch weiterhin fortsetzen mit dem Ziel, die Akteure zur E-Mobilität im Bodenseeraum dauerhaft zu vernetzen und möglichst auch konkrete Zusammenarbeit anzustoßen.