Die länderübergreifende Kommunikation im digitalen Funkverkehr war das Schwerpunktthema der diesjährigen Konferenz der Rettungskräfte im Bodenseeraum. Dabei ging es nicht nur darum über Probleme zu diskutieren, sondern auch gemeinsame Lösungsansätze zu lokalisieren.
Gut 100 Führungskräfte der luft-, boden- und wassergebundenen Rettungsdienste trafen sich am 17. Januar zur Konferenz der Rettungsdienste im Bodenseeraum, die im Sparkassensaal in Lindau stattfand und seit 13 Jahren unter dem Dach der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK) veranstaltet wird. Mit der Veranstaltung wird den Verantwortlichen der Rettungskräfte eine Plattform geboten, sich jährlich über aktuelle Themen auszutauschen und außerhalb von Einsätzen über die Grenzen hinweg Kontakte zu knüpfen.
Aktuell sehen sich die Rettungsorganisationen im Bodenseeraum mit der Einführung des Digitalfunks vor große Herausforderungen gestellt. Dabei gilt es nicht nur generell den Wandel von Analogen-Funksystemen zum Digitalfunk zu bewältigen, sondern sich auch grenzüberschreitend über den See hinweg mit Vorarlberg und den Schweizer Kantonen abzustimmen. Im Mittelpunkt steht die Frage, was genau an digitaler Technik und digitaler Ausstattung gebraucht wird, um auch zukünftig grenzüberschreitend kommunizieren zu können. Denn noch sind beispielsweise die Technischen Systeme nicht kompatibel.
Technische Voraussetzungen schaffen
„Im Bodenseeraum sprechen wir alle Deutsch und damit eine gemeinsame Sprache", so Dr. Andreas Vögeli vom Departement des Innern des Kantons Schaffhausen und Vorsitzender der IBK-Kommission Gesundheit und Soziales. „Aktuell gilt es aber auch, die technischen Voraussetzungen so zu schaffen, damit wir uns im grenzüberschreitenden Ereignisfall auch wirklich verstehen und verständigen können", so Vögeli weiter.
Am Vormittag der Tagung verdeutlichten Fachreferate die länderübergreifende Kommunikation in digitalen Systemen aus Sicht der Länder Bayern (Andreas v. Poschinger, Amt für Brand- und Katastrophenschutz, Kempten) und Baden-Württemberg (Andreas Schmidt, vom Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration) sowie Vorarlberg (Franc Magnes, Landeswarnzentrale), die anschließend ausführlich zwischen den Planern und Anwendern diskutiert wurden. Ganz praktisch wurde es dann am Nachmittag der ganztägigen Veranstaltung in den drei Workshops, wo gemeinsame Zwischenlösungen gesucht und Lösungsempfehlungen an politische Entscheidungsträger erarbeitet wurden.
Kommunikation sicherstellen
„Im Moment gibt es mit dem Digitalfunk noch große Probleme bei länder- und organisationsübergreifenden Einsätzen", so Klaus Müller vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK) Kreiswasserwacht Lindau und Organisator der diesjährigen Tagung. „Noch haben wir mit dem Digitalfunk fast keine Möglichkeit, miteinander zu funken", so Müller. Gute Lösungen und Alternativen bei der Funkkommunikation sind also gefragt, um die Herausforderungen kurz-, mittel- und langfristig in Angriff nehmen zu können. Denn im Ernstfall muss die Kommunikation mit der neuen Digitalen Funktechnik so gut funktionieren wie mit der alten Analogen.
Ausrichter der diesjährigen Veranstaltung war der BRK-Kreisverband Lindau. Damit war die Konferenz nach 2007 bereits zum zweiten Mal in Lindau zu Gast. Begrüßt wurden die Teilnehmenden durch Landrat Elmar Stegmann vom Landkreis Lindau und dem OB der Stadt Lindau Dr. Gerhard Ecker sowie Franz-Peter Seidl, dem Vorsitzenden des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) im Kreisverband Lindau. Durch die Veranstaltung führte Frank Grundkötter, Leiter des Rettungsdienstes vom BRK-Kreisverband Lindau.
Die 14. Konferenz der Rettungsdienste soll 2019 in Konstanz stattfinden.