Am 29. Juni 2018 trafen sich die zehn Regierungschefs und Regierungsvertreter der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK) zu ihrem jährlichen Strategiegespräch in Konstanz. Parallel fand dort das ganztägige „Wirtschaftskonzil 2018" statt, das hochkarätige Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zum Austausch und Dialog versammelte. Im Mittelpunkt beider Anlässe stand die Bodenseeregion als Modellregion für zukunftsfähiges Wirtschaften.
„Der heutige Dialog zeigt einmal mehr das riesige Potenzial des Bodenseeraums als Modellregion für wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit. Greifbar wurden aber auch die gemeinsamen Herausforderungen, etwa angesichts der fortschreitenden Digitalisierung", so die gemeinsame Analyse von Christian Amsler, Regierungspräsident des Kantons Schaffhausen, und Ministerpräsident Winfried Kretschmann MdL, Baden-Württemberg. „In der IBK haben wir uns dazu gezielt zusammengetan und eine Vision und Strategie für die Zukunft einer starken Wirtschaftsregion Bodensee entwickelt. Mit der neuen Strategie will die IBK Synergien aufzeigen und entsprechende Umsetzungsprojekte in der Region anstoßen", so Amsler, der 2018 Vorsitzender der IBK ist.
Das diesjährige Strategietreffen der Regierungschefs ist eng mit dem Wirtschaftskonzil 2018 am selben Ort verzahnt. Beide Konferenzen legen den Fokus auf die Bodenseeregion als Modellregion für zukunftsfähiges Wirtschaften. Es braucht den intensiven, gemeinsamen Austausch von Persönlichkeiten aus Politik, Unternehmen, Verbänden und der Wissenschaft über die Zukunft der Bodenseeregion. „Alle Akteure müssen mitwirken, denn nur so kommen wir auch in die Umsetzung", so Amsler.
Digitalisierungsstrategie
Im Bereich Digitalisierung ist der Handlungsbedarf enorm, insbesondere für die kleinen Unternehmen, aber auch für die Verwaltung und den Bildungssektor. Die Regionen rund um den Bodensee und entlang des Rheins verfügen hier über hervorragende Ansätze und kompetente Einrichtungen, die aber gegenseitig noch zu wenig bekannt sind. „Baden-Württemberg investiert in dieser Legislaturperiode eine Milliarde Euro in eine umfassende Digitalisierungsstrategie", so Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Auch unseren Nachbarn im Bodenseeraum sind die erheblichen Chancen und Potentiale der Digitalisierung bewusst. Der Internationalen Bodensee-Konferenz kommt eine Schlüsselrolle zu: Sie führt die verschiedenen Digitalisierungsaktivitäten der Länder und Kantone rund um den Bodensee zusammen und baut digitale Brücken. Das heute diskutierten Projekt ,Digitalisierungsinitiative Bodensee‘ ist ein erster Schritt, die verschiedenen Digitalisierungsakteure grenzüberschreitend zu vernetzen."
Gute wirtschaftliche Beziehungen der Nachbarregionen
„Das Wirtschaftskonzil 2018 macht die enormen Stärken der Bodenseeregion sichtbar und ist eine wichtige Dialogplattform, um die sehr guten wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Nachbarregionen am Bodensee weiter auszubauen", so Nicole Hoffmeister-Kraut MdL, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes Baden-Württemberg. Namentlich die vier Foren „neue Geschäftsmodelle", „zukunftsfähiges Wirtschaften", „Start-ups" sowie „Bildung und Digitalisierung" und in die begleitende Ausstellung „Forschung und Innovation" stellten modellhaftes aus der gesamten Bodenseeregion zur Diskussion. In ihren Keynotes ordneten Zukunftsforscher Georges T. Roos und EU-Kommissar Günther Oettinger am Vormittag die Chancen der Bodenseeregion im globalen und europäischen Kontext ein. Mit dem Wirtschaftskonzil 2018 wird ein Veranstaltungszyklus vorläufig abgeschlossen, mit dem seit 2015 begleitend zum Konstanzer Konziljubiläum Zukunftsdialoge zur wirtschaftlichen Entwicklung geführt wurden.
Das Wirtschaftskonzil wird von der IBK in Kooperation mit der Stadt Konstanz und weiteren Akteuren aus dem IBK-Mitgliedsländern getragen. Gefördert wurde das Wirtschaftskonzil vom Interreg-Programm Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein im Rahmen des IBK-Kleinprojektefonds.