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IBK erhält Europäischen Preis für Kultur-Kommunikation

Vorbildliche Zusammenarbeit der Bodensee-Anrainer

Bild: Landeshauptmann Dr. Herbert Sausgruber, Vorarlberg  (links) und Dr. Ernst Seidel, Stiftungspräsident der Stiftung Pro Europa.
 
Für ihre Verdienste um die Verständigung und die Zusammenarbeit zwischen den Nachbarländern wurde die Internationale Bodensee Konferenz (IBK) mit dem Europäischen Kultur-Kommunikationspreis der Europäischen Kulturstiftung Pro Europa ausgezeichnet. Der Vorarlberger Landeshauptmann Herbert Sausgruber nahm als Vorsitzender der IBK den Ehrenpreis am 16. April 2010 in Lochau entgegen.
 
 Gewürdigt wurde die Internationale Bodensee Konferenz (IBK) für die vorbildliche Zusammenarbeit der Bodensee-Anrainer als einer der ersten und erfolgreichsten grenzüberschreitenden Zusammenschlüsse auf staatlicher Ebene in Europa.
 
Vernetzungskünstlerin IBK
 
Die Schauspielerin Tamara Stern hielt stellvertretend für die kurzfristig verhinderte ehemalige österreichische Außenministerin und Nationalratsabgeordnete Dr. Ursula Plassnik die Laudatio. Frau Plassnik konnte auf Grund des gesperrten Luftraums (Vulkanausbruch in Island) nicht nach Vorarlberg kommen. In der Laudatio beschrieb Plassnik – vorgetragen von Frau Stern – die IBK als eine "Vernetzungskünstlerin. Sie verknüpft geschickt Bestehendes zum Nutzen aller Teilhaber." Die IBK schaffe damit bemerkenswerten Mehrwert, so Plassnik: "Kulturelle Kommunikation und Vernetzung schaffen einerseits die Bedingungen dafür, die wirtschaftliche, ökologische und politische Entwicklung der Region voranzutreiben. Und umgekehrt werden durch die Überwindung der Grenzen, die Förderung von Infrastruktur, Raumplanung und Wirtschaft die Möglichkeiten für eine erweiterte kulturelle Kommunikation geschaffen. Das heisst verdichtete Nachbarschaft in Bereichen, die nicht zentral gesteuert werden können/sollen."
 
Übergeben wurde der Kultur-Kommunikationspreis von Dr. Ernst Seidel, Stiftungsratspräsident der Stiftung Pro Europa. Die Stiftung zeichnet regelmäßig Personen und Institutionen aus, die zu einem vertrauensbildenden und kommunikationsfördernden Kulturaustausch in Europa beitragen. Sie steht unter dem ständigen Patronat der Präsidenten des Europarates und des Europäischen Parlaments.
Der Vorarlberger Landeshauptmann Dr. Herbert Sausgruber nahm den Preis als Vorsitzender der IBK im Jahr 2010 stellvertretend für die gesamte Bodenseeregion im Rahmen eines feierlichen Festaktes entgegen: "Im Rahmen der IBK-Kooperation konnten viele Fortschritte erzielt werden, die sich  positiv auf den Lebensraum und damit die Lebensqualität der Menschen im Bodenseeraum ausgewirkt haben. Das zeigt sich auch beim Blick auf die Leistungsbilanz der IBK nach fast 40-jährigem Bestehen", sagte IBK-Vorsitzender Sausgruber.
 
Anfänge der IBK
 
Die Anfänge der IBK gehen auf das Jahr 1972 zurück, wo am 14. Januar die erste Bodenseekonferenz in Konstanz stattgefunden hat. Die Idee war damals, eine informelle Plattform zu schaffen, um gemeinsam Lösungen für grenzübergreifende Probleme beim Umwelt- und Gewässerschutz und der Raumplanung zu finden. Aus den zunächst zweijährigen Konferenzen ist 1979 die Internationale Bodensee Konferenz (IBK) entstanden. Heute finden unter dem Dach der IBK regelmäßige Treffen der Regierungschefs der Länder und Kantone statt und es gibt gemeinsame Kommissionen und Arbeitsgremien in den Handlungsfeldern Kultur, Wirtschaft-Arbeit-Tourismus, Umwelt-Naturschutz-Energie, Gesundheit-Soziales, Bildung-Wissenschaft-Forschung, Verkehr und Raumentwicklung. Mit der Neufassung des Leitbilds der IBK für den Bodenseeraum wurden 2008 gemeinsame Ziele gesetzt und ein Arbeitsprogramm im Sinne einer rollenden Planung aufgestellt.
 
Konkrete Projekte
 
Die Tätigkeit der IBK zeigt sich auch in konkreten Projekten, wie etwa der Internationalen Bodensee-Hochschule (IBH), den IBK-Preisen für Kultur, Gesundheit oder Energie, der Tageskarte Euregio Bodensee, der Bodensee Agenda 21 oder dem kurz vor dem Start befindlichen Kleinprojektefonds für grenzüberschreitende Begegnungsprojekte.
An dem Festakt, der heute, Freitag, in Schloss Hofen in Lochau stattfand, nahmen die IBK-Regierungschefs und Regierungsvertreter teil, die im Anschluss zu einem informellen Treffen zusammen kamen.
 
(Text Laudatio unter Service/Infodienst)
 
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