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Forschen und Bilden für Nachhaltigkeit

IBK unterstützt 60. Nobelpreisträgertagung in Lindau 

Bild: (von links) Prof. Wolfgang Schürer; Christian Rapp, Kommunikation und Organisation Nobelpreisträgertagungen; Gabriela Dür sowie Prof. Klaus Näscher.
 
Am 27. Juni 2010 startet die 60. Tagung der Nobelpreisträger. 61 Laureaten aus drei naturwissenschaftlichen Disziplinen und mehr als 650 Nachwuchswissenschaftler aus aller Welt treffen sich dazu bis 2. Juli in Lindau. Schwerpunkt der diesjährigen Tagung ist unter anderem das Thema „Energie und Nachhaltigkeit". Die IBK unterstützt den internationalen Austausch junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Nobelpreisträgertagung als Beitrag zur Positionierung des Bodenseeraumes als Bildungs- und Forschungslandschaft.
 

Im Vorfeld der 60. Tagung der Nobelpreisträger in Lindau fand heute (15. Juni 2010) ein Pressegespräch zur Bildungs- und Forschungslandschaft am Bodensee statt. Dabei informierten Gabriela Dür (Vorsitzende der Kommission Bildung, Wissenschaft und Forschung der Internationalen Bodensee Konferenz IBK), Professor Klaus Näscher (Stellvertretender Vorsitzender der Internationalen Bodensee-Hochschule IBH und Rektor der Hochschule Liechtenstein) sowie Professor Wolfgang Schürer (Mitglied des Kuratoriums und Vorsitzender des Stiftungsvorstands der Nobelpreisträgertagungen) über die Stärken der Region im globalen Netzwerk.
 
Näscher bekräftigte die Aktualität des Tagungsschwerpunkts „Energie und Nachhaltigkeit" der diesjährigen Nobelpreisträgertagungen anhand von Forschungsprojekten des Hochschulverbundes, der als ein Leuchtturmprojekt der IBK gilt. Unterstützt durch das Förderprogramm Interreg der EU und der Schweiz finanziert die IBH u.a. drei grenzüberschreitende Kooperationen mit diesem Fokus:
 
  • Ein Projekt zielt auf die Energieeffizienz von Kraftwerkspumpen, die selbst einen außerordentlich hohen Stromverbrauch haben, indem sie etwa 20 Prozent des industriellen Stromverbrauchs benötigen. Durch eine Optimierung, wie sie in dem aktuellen Projekt vorangetrieben wird, könnte er annähernd halbiert werden.
 
  • Das Projekt BAER (Bodensee-Alpenrhein Energieregion) prüft die Chancen der Bodenseeregion, sich selbst mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Dabei werden Risiken und Auswirkungen der globalen Erwärmung geprüft und Szenarien für die Raumplanung entwickelt, um die Bodenseeregion als einen wirtschaftlich dynamischen und ökologisch hochwertigen Raum inmitten Europas zu erhalten.
 
  • Das dritte Projekt der IBH entwickelt Bauteile für Architekten und Ingenieure, um die Effizienz von Gebäude entscheidend zu verbessern. Weltweit werden 40 Prozent des Energiebedarfs im Gebäudesektor verwendet, wobei Heizung und Kühlung für den Grossteil davon verantwortlich sind. Durch ein so genanntes fluiddurchströmtes Glasfassadensystem wie es das interdisziplinäre Forscherteam entwickelt, kann dieser Energieverbrauch signifikant reduziert werden.
 
Die Positionierung der Bodenseeregion als Wissenschaftsraum wird durch den „Spirit" unterstützt, den die Nobelpreisträgertagung in die Region bringt, beurteilt Näscher den Mehrwert für den Hochschulverbund IBH.
 
Vernetzung der Akteure vorbildlich
 
Die Vorsitzende der IBK-Kommission Bildung, Wissenschaft und Forschung, Gabriela Dür bekräftigte den Wert der Spitzenforschung, die aus einer breit aufgestellten Bildungslandschaft mit vorbildhafter Vernetzung der Akteure heraus der Wirtschaft und den Menschen in der Bodenseeregion dient. Nur die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Kommunikation ermögliche innovative Lösungen, die einzelne Länder und Kantone ebenso wenig alleine finden könnten, wie einzelne Hochschulen, so die Kommissionsvorsitzende. Dieser Gedanke findet sich auch in der Begegnung zwischen den Nobelpreisträgern und den Studierenden in Lindau wieder.
 
Die IBK unterstützt die Nobelpreisträgertagungen seit 2003. Für 2010 wird dem Kuratorium für die Tagungen der Nobelpreisträger in Lindau e.V. ein Förderbetrag von 65.000 Euro für die Tagungen der Laureaten der Naturwissenschaften und zusätzlich 50.000 Euro für die interdisziplinäre Tagung der Laureaten der Naturwissenschaften und der Medizin zur Verfügung gestellt. Diese Unterstützung durch die Bodenseeländer ist zweckgebunden und gilt vorrangig dem Internetauftritt und der Übertragung der Tagungen via Internet.
 
Dank IBK und Freistaat Bayern live mitverfolgen
 
Wie bereits seit 2007 werden die meisten Vorträge und alle vier Podiumsdiskussionen der 60. Tagung der Nobelpreisträger zudem als Live-Stream auf www.lindau-nobel.org zu sehen sein. Dank Unterstützung der Internationalen Bodensee Konferenz und des Freistaats Bayerns lassen sich dann fast 50 Vorträge von Nobelpreisträgern mitverfolgen – viele davon live. Nach den Live-Übertragungen bleiben die Vorträge auf der Seite jederzeit abrufbar.
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