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"Not kennt kein Gebot"

Die Rettungsdienste im Bodenseeraum trafen sich in Schaffhausen. 

Bild: Dr. Klaus Lang, Chefarzt Anästhesie der Spitäler Schaffhausen und Gastgeber der 7. Konferenz der Rettungsdienste im Bodenseeraum. 
Das jährliche Treffen der Verantwortlichen für luft-, boden- und wassergebundene Rettungsdienste fand am 18. Januar in der Psychiatrischen Klinik Breitenau der Spitäler Schaffhausen statt. Zahlreiche Themen standen auf dem Programm. Gut 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nahmen an der Veranstaltung teil. 
 

„Ging es bei den ersten Treffen darum, sich kennen zu lernen und auszutauschen, so wollen wir jetzt kontinuierlicher an Themen arbeiten und was noch nicht thematisiert wurde, auf die Tagesordnung setzen", so Klaus Bischof, Ärztlicher Leiter der Rettungsdienste der Spitäler Schaffhausen. Not kennt zwar kein Gebot, dennoch ist es ihm ein Anliegen, rechtliche Zuständigkeiten, Haftungsfragen oder den Kompetenztransfer im Grenzraum bei einem künftigen Treffen einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
 
Klaus Lang, Chefarzt der Anästhesie der Spitäler Schaffhausen und Gastgeber des 7. Treffens der Rettungsdienste im Bodenseeraum am 18. Januar hält die Bodenseeregion für besonders geeignet, grenzüberschreitendes Networking zu betreiben, um im Ernstfall noch besser zusammenzuarbeiten und sieht dies als wichtigen Teil des Austausches an. Er ermunterte die Teilnehmer der Veranstaltung, dies zwischen den Themenreferaten und den Workshops ausgiebig zu nutzen.
 
Max Dössegger, Verantwortlicher für das gesamte Notfall- und Rettungswesen des Kantons Thurgau wies auf die zunehmende Bedeutung des Rettungswesens hin und lobte die gute Zusammenarbeit im Grenzraum. Als Mitglied der IBK-Kommission Gesundheit und Soziales sicherte er bereits für künftige Treffen die Unterstützung der IBK zu.
 
Leben retten – zuerst virtuell, dann real
 
Fachreferate gab es über die Organisation der Rettungsdienste in Schaffhausen und zu Einsatzstrategien der Wasserwacht sowie über die grenzüberschreitende Übung Nimbus, die im Mai 2011 zwischen Schaffhausen und dem Schwarwald-Baar-Kreis stattfand.
Anhand eines computergesteuerten Simulationssystems wurde aufgezeigt, wie sich Maßnahmen auf ihre Auswirkungen überprüfen lassen, wenn z.B. Einsatzfahrzeuge neu stationiert oder Einsatzpläne geändert werden. „Das System bietet dem Rettungsdienstleiter die Möglichkeit zu üben", so Jonas Rüttimann vom Institut für Modellbildung und Simulation der Fachhochschule St.Gallen, „und es liefert – ohne Risiko und innerhalb von Sekunden eine fundierte Entscheidungsgrundlage. Denn in der Praxis wird nur umgesetzt, was virtuell erfolgreich erprobt wurde", sagte Rüttimann.  Workshops am Nachmittag der ganztätigen Veranstaltung vertieften die Themen und gaben Raum für Fachfragen und Diskussionen.
 
Eine Initiative der IBK
 
Ziel der Treffen ist es, den kontinuierlichen Gedanken- und Erfahrungsaustausch in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Rettungsdienste im Bodenseeraum zu ermöglichen und fachliche sowie aktuelle Themen gemeinsam zu diskutieren. Die Initiative dazu geht auf die Kommission Gesundheit und Soziales zurück, die die Schirmherrschaft der jährlichen Treffen inne hat und den Rettungsdiensten im Rahmen der Internationalen Bodensee Konferenz (IBK) eine Plattform zum Austausch bietet.
 
Organisiert wurde die diesjährige Veranstaltung von Andreas Schenker, Leiter der Rettungsdienste sowie Dr. Klaus Bischof, Ärztlicher Leiter der Rettungsdienste der Spitäler Schaffhausen. Das nächste Treffen wird am 16. Januar 2013 stattfinden. Organisiert wird es von der Schutz und Rettung Zürich.
 
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