Bildungszukunft und Energiewende standen im Mittelpunkt des Kamingesprächs
der Regierungschefs der Bodenseeanrainerländer am Freitag, 20. April 2012. Zu beiden Themenkomplexen wurden Aufträge zur Erarbeitung strategischer Projekte erteilt.
Die Regierungschefs der Internationalen Bodensee Konferenz (IBK) trafen sich am Freitag, 20. April unter dem Vorsitz von Regierungsrat Jakob Brunnschweiler zu ihrem diesjährigen Kamingespräch. Für Weitblick hatten die Gastgeber vom IBK-Vorsitzkanton Appenzell Ausserrhoden bereits durch die Wahl des Tagungsorts gesorgt: von der knapp 1100 m hohen Bergkuppe „Gupf" nahe Rehetobel reicht der Blick auf den Bodensee von Konstanz bis Bregenz und den Alpstein mit dem Säntis.
Mit zwei Zukunftsthemen wollen die IBK-Regierungschefs Impulse für die regionale Entwicklung aussenden und dazu strategische Allianzen bilden rund um den Bodensee: Hochschulzusammenarbeit und Energiewende.
Hochschulzusammenarbeit
Die erfolgreiche Hochschulzusammenarbeit im Rahmen der Internationalen Bodensee-Hochschule (IBH) soll weiter vertieft werden. Die Regierungschefs sprachen den 29 beteiligten Hochschulen und der Geschäftsstelle der IBH ihre Anerkennung für die bisher erbrachten Leistungen aus. Sie bekannten sich klar zu einer Fortsetzung der strategischen Kooperation zwischen den Hochschulen. Weiter wurden erste Stoßrichtungen für die im Laufe des Sommers zu erarbeitende 4. Leistungsvereinbarung zwischen der IBK und dem Hochschulverbund für den Zeitraum ab 2014 diskutiert.
Energiewende
Spätestens seit dem Kernenergieunfall in Fukushima ist die Energiewende in allen Ländern und Regionen um den Bodensee ein vieldiskutiertes Thema. Die Region ist reich an guten Beispielen und Ansätzen, wie eine künftige Energieversorgung aussehen könnte und welche Potenziale sich für die Zukunft bieten. Die Regierungschefs haben nun den Auftrag an die Arbeitsgremien der IBK erteilt, die Ausgangslage einmal systematisch darzustellen und auszuloten, welche Folgerungen für den Bodenseeraum sich daraus ableiten lassen. Einerseits bietet sich der Erfahrungsaustausch zwischen den Ländern an, andererseits geht es um die Herausarbeitung künftiger Handlungsoptionen für die regionale, grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Energiebereich. Neben der Frage der Energieproduktion soll dabei auch über die Suffizienz im Energiebereich, über Kooperationsmöglichkeiten bei den Netzen sowie über die Bürgerbeteiligung und die Zusammenarbeit bei konfliktträchtigen Themen gesprochen werden.