Die Wirtschaftsminister der Regionen rund um den Bodensee kamen heute (18.6.2012) unter Vorsitz des baden-württembergischen Wirtschaftsministers Nils Schmid auf Schloss Meersburg im Rahmen der Zusammenarbeit in der Internationalen Bodensee Konferenz (IBK) zusammen.
„Die Bodensee-Region ist ein grenzüberschreitendes Wirtschaftsgebiet mit innovativen Unternehmen, starkem Arbeitsmarkt und wachsender Bevölkerung", sagte Schmid. Die über zwei Millionen Beschäftigten in der Region erwirtschaften ein geschätztes Bruttoinlandsprodukt von jährlich rund 190 Milliarden Euro. Zudem rechnet die IBK entgegen dem demografischen Trend bis 2020 mit einem Bevölkerungswachstum von rund 5 Prozent.
Gemäß Bodensee-Leitbild der IBK (2008) setzen sich die Länder und Kantone gemeinsam ein für die Entwicklung einer vielfältigen und zukunftsfähigen Wirtschaft und einen attraktiven grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt. Die Wirtschaftsminister loben diesbezüglich die Arbeit der IBK-Kommission Wirtschaft, welche sich sehr stark für diese Ziele engagiere. Den Vorsitz der Kommission führt zurzeit Dr. Frank Speier vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg.
Grenzüberschreitender Azubi-Austausch soll weitergeführt werden „Weil wir vor allem jungen Menschen die Vorteile eines grenzüberschreitenden Arbeitsmarkts vermitteln wollen, setzt sich die Wirtschaftsministerkonferenz für die Weiterführung des Projekts Xchange ein", erklärte Minister Schmid. Durch Xchange haben bis jetzt weit über 1000 Jugendliche die Chance genutzt, für vier Wochen einen Betrieb in einem Bodensee-Nachbarland kennen zu lernen. Diese positive Erfahrung soll noch mehr Jugendlichen ermöglicht werden.
Kommissionsarbeit wird noch breiter aufgestellt
Die Wirtschaftsminister begrüßten eine noch engere Verknüpfung der gemeinsamen Aktivitäten für einen grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt, der für Unternehmen und Beschäftigte gleichermaßen attraktiv ist. Dazu wird die „Arbeitsgruppe Arbeitsmarkt" der IBK-Kommission Wirtschaft neu ausgerichtet und mit dem Lenkungsausschuss von EURES-Bodensee verknüpft, einem von der EU und der Schweiz geförderten Netzwerk zur Arbeitsmarktpolitik. Leiter der Arbeitsgruppe Arbeitsmarkt wird Peter Kuratli, Leiter des Amts für Wirtschaft des Kantons St. Gallen, Mitglied in der Kommission Wirtschaft und ab Juli zugleich Präsident von EURES-Bodensee.
Weiter wird die Statistikplattform Bodensee verstetigt, die seit mehreren Jahren von der IBK mit Unterstützung des Interreg IV-Programms aufgebaut wurde. Die Ämter für Statistik rund um den See setzen ihre Arbeit künftig ebenfalls in einer Arbeitsgruppe der IBK-Kommission Wirtschaft fort.
„Meersburger Erklärung" zur grenzüberschreitenden Wirtschaftspolitik Die Wirtschaftsminister hielten ihre Beschlüsse in einer „Meersburger Erklärung" fest. „Damit „vertiefen und verstärken die Bodensee-Regionen ihre wirtschaftspolitische Zusammenarbeit", erklärte Wirtschaftsminister Schmid. So stimmten sich die Bodensee-Anrainer aus vier Staaten in ihrer Erklärung auf gemeinsame Positionen zum grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt und der Wirtschafts- und Innovationspolitik ab. Begrüßt wurde darin unter anderem die Regionenmarke „Vierländerregion Bodensee", die zur Positionierung vor allem gegenüber internationalen Investoren, im Tourismus und bei der Gewinnung von Fachkräften beiträgt. Das Projekt wird von der IBK begleitet und mitfinanziert aus dem Interreg-Programm Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein.
Den Volltext der Meersburger Erklärung finden Sie unter
http://addminlink-82675 sowie unter
www.mfw.baden-wuerttemberg.de