Bodensee-Informationsdienst Archiv

Gipfeltreffen der IBK-Regierungschefs am Säntis

Statusbericht zur Energiewende und IBK-Jugendengagement beschlossen, Rückblick auf 40 Jahre IBK

Die IBK-Regierungschefs am Strategiegespräch auf dem Gipfel des Säntis. (v.li.) Regierungsrat Jakob Brunnschweiler (Vorsitz) Appenzell Ausserrhoden; Regierungspräsident Reto Dubach, Schaffhausen; Staatsministerin Beate Merk, Bayern; Regierungsrat Ernst Stocker, Zürich; Regierungschef-Stellvertreter Martin Meyer, Liechtenstein; Staatsministerin Silke Krebs, Baden-Wüttemberg; Regierungspräsident Martin Gehrer, St.Gallen; Landeshauptmann Markus Wallner, Vorarlberg; Ratschreiber Martin Birchler, Appenzell Ausserrhoden und Regierungsrat Claudius Graf-Schelling, Thurgau.
Themen des jährlichen Strategiegesprächs der IBK-Regierungschefs heute (6. Juli) auf der Schwägalp waren die Energiewende und das Engagement der Jugend im Bodenseeraum. Zudem wurde auf das 40-jährige Bestehen der IBK zurückgeblickt. Den Vorsitz führte Regierungsrat Jakob Brunnschweiler, Appenzell Ausserrhoden.
 
Nach Fukushima und dem Ausstieg aus der Kernenergie in Deutschland und der Schweiz wollen die zehn Mitgliedsländer der IBK nun die Potenziale der regionalen Zusammenarbeit bei der Energiewende ausloten. Es wurde erkannt, dass dafür nicht nur gemeinsame Zielvorstellungen für das Jahr 2050 notwendig sind, sondern die großen Herausforderungen in einer bevölkerungs-, umwelt- und wirtschaftsverträglichen Umsetzung in den Jahren 2020 bis 2035 liegen werden. 
 
Künftige Stromversorgung im Bodenseeraum
Was aber kann die Zusammenarbeit rund um den Bodensee konkret zur Energiewende beitragen? Welche sinnvollen Ergänzungen zu den nationalen Aktivitäten gibt es auf grenzüberschreitender regionaler Ebene? Dazu beauftragten die IBK-Regierungschefs die  Kommission Umwelt mit der Erarbeitung einer Entscheidgrundlage, an dem die Fachinstitute der Länder und Kantone, wie etwa das Energieinstitut Vorarlberg, maßgeblich mitwirken sollen. Schwerpunkt sollen konkrete Handlungsoptionen für ein gemeinsames Handeln im Rahmen und auf der Ebene der IBK sein. 
 
IBK-Jugendengagement
Die Regierungschefs gaben zudem den Startschuss zu einem Jugend-Ideenwettbewerb zur grenzüberschreitenden Jugendbegegnung. Damit wird der Dialog zwischen Jugendlichen und der Politik fortgesetzt, der mit den vier Jugendgipfeln der Bodensee Agenda 21 zwischen 2003 und 2010 begonnen hatte. Im neuen Konzept sollen nun die Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende selbst zu Wort kommen und ihre Ideen für grenzüberschreitende Begegnung und Engagement für den gemeinsamen Bodenseeraum einbringen. Die besten Ideen werden prämiert und ihre Realisierung wird durch eine maßgeschneiderte Unterstützung gefördert. Die Ausschreibung zum IBK-Ideenwettbewerb für Jugendbegegnung wird in den nächsten Tagen erfolgen. Für das Strategiegespräch 2013 ist unter dem Vorsitz Bayerns eine Zukunftsdialogveranstaltung geplant. „Dies ist eine einmalige Chance",  so Regierungsrat Brunnschweiler, „nicht nur für die Jugendlichen, sondern auch für uns Regierungsvertreter."    
 
Gedächtnis der IBK gesichert
Die erste Bodenseekonferenz fand vor 40 Jahren am 14. Januar 1972 in Konstanz statt. Anlässlich des Strategiegesprächs blickte Regierungsrat Brunnschweiler in einer kleinen Feierstunde auf die Entstehung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Bodenseeraum und ihre stetig wachsende Bedeutung in diesen vier Jahrzehnten zurück. "Bei der Gründung 1972 ging es um die Gefährdung des Bodensees durch Schadstoffe und um den wachsenden Bedarf an raumplanerischen Abstimmungen über die Grenzen hinweg", so Brunnschweiler. Heute verfolge die IBK einen viel breiteren Ansatz der Entwicklung und Positionierung der internationalen Bodenseeregion im Spannungsfeld der Metropolräume Stuttgart, München und Zürich als grenzüberschreitend vernetzte Region mit einer dynamischen und wettbewerbsfähigen Wirtschaft. Der gemeinsamen Identität und der partnerschaftlichen Zusammenarbeit sowie dem Erhalt und Entwicklung der landschaftlichen Qualitäten werde ein hoher Stellenwert beigemessen. In einem Videoclip wurden Statements bekannter Gründerväter und Zeitzeugen eingespielt, wie die früheren Regierungschefs Teufel aus Baden-Württemberg, Purtscher aus Vorarlberg oder der heutige Ständeratspräsident Altherr, Ausserrhoden. Die Interviews sind Teil einer internen Dokumentation über die Anfangsjahrzehnte der IBK und der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, um das „Gedächtnis der IBK" zu sichern. 
Zurück