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"In Krisen Köpfe kennen"

8. Konferenz der Rettungsdienste in Zürich

Bild: Die Referentin und Referenten der 8. Rettungskonferenz.
Zu ihrem traditionellen Jahrestreffen trafen sich die Rettungsdienste im Bodenseeraum in diesem Jahr im Kanton Zürich. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Schutz und Rettung der Stadt Zürich. Verantwortliche für luft-, boden- und wassergebundene Rettungsdienste aus Deutschland, Österreich und der Schweiz tauschten sich dabei zu aktuellen Themen und in Fachworkshops aus.
 
„Zusammenarbeit ist hier kein leeres Wort, es ist beeindruckend, wie dies hier grenzüberschreitend geschieht", so Daniel Leupi, Stadtrat und Vorsteher des  Polizeidepartementes der Stadt Zürich, der die rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu ihrer achten Fachtagung im Ausbildungszentrum Rohwiesen begrüßte. „So nahe sich die Länder und Kantone auch sind, es gibt auch kulturelle Unterschiede oder unterschiedliche Auffassungen, die aber auch als Chance genutzt werden können, um voneinander zu lernen", sagte Leupi. Die Internationale Bodensee Konferenz (IBK) gebe den Verantwortlichen der luft-, boden- und wassergebundenen Rettungsdienste dazu die Möglichkeit und auch, um sich außerhalb von Einsätzen kennen zu lernen und Kontakte zu pflegen, so Leupi weiter. 
 
Martin Brunnschweiler von der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich und Mitglied in der IBK-Kommission Gesundheit und Soziales verwies bei seiner Begrüßung auf die Faktoren, die menschliches Entscheiden und Handeln positiv beeinflussten und die durch die Konferenz gestärkt würden, wie z. B. den Aufbau und die Pflege eines internationalen Netzwerkes an Rettungskräften, oder dass Notruf- und Einsatzleitzentralen erfasst und Erreichbarkeitslisten aktuell geführt würden. Neben dem Erfahrungsaustausch könnten auch Systemvergleiche stattfinden und Lücken oder Nachholbedarfe lokalisiert werden. Bei aller modernen Technik und Infrastruktur sei der Slogan „In Krisen Köpfe kennen" (KKK) noch immer sehr wertvoll und von großer Bedeutung, so Brunnschweiler. 
 
„Hilfe kennt keine Grenzen"
 
Das umfassende Programm der Tagung wurde vom Direktor der Schutz & Rettung Zürich Hanspeter Fehr vorgestellt, der die Rettungsfachleute seinerseits begrüßte. Von der Inbetriebnahme der neuen Einsatzleitzentrale für die Kantone Zürich, Schaffhausen und Schwyz im November vergangenen Jahres berichtete Theo Flacher, Bereichsleiter Einsatz und Prävention von Schutz & Rettung Zürich. Armeeoberst Niels Blatter gab den Teilnehmern einen Erfahrungsbericht ab von der Trinationalen Katastrophenhilfe TERREX 12, die im Mai 2012 im Bodenseeraum stattfand und die praktische Erprobung von grenzüberschreitenden zivilen und militärischen Hilfseinsätzen zum Ziel hatte. In Krisen Köpfe kennen kam auch bei TERREX 12 zum Tragen. Ein Filmbeitrag „Hilfe kennt keine Grenzen" schloss den Programmpunkt ab.

Wie kann das Rettungswesen eine realitätsnahe Datenerhebung erbringen und wie können alle im Rahmen der Rettungskette von Verbesserungen in der Patientenbetreuung profitieren? Fragen, mit denen sich Jann Rehli, Leiter des Rettungsdienstes Winterthur intensiv beschäftigte, der ein elektronisches Einsatzprotokoll an der Tagung vorstellte, das in einem Workshop der ganztägigen Veranstaltung am Nachmittag vertiefend behandelt wurde. Über die Organisation der Schweizer Rettungsflugwacht REGA samt ihren Einsatzmitteln mit Basenkonzept und Alarmierungsmöglichkeiten berichtete Patrick Sieber, Leiter der REGA-Partnerausbildung. Für ihn geht es ohne die Partner der Wasserrettung oder die Zusammenarbeit mit den bodengebundenen Rettungsdiensten nicht und gemeinsames trainieren der Einsatzpartner seien die Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit. Workshops zur Wasserrettung Bodensee und zur Patientenverfügung im Rettungsdienst rundeten das interessante Tagungsprogramm ab. 
 
Ausblick
 
Organisiert wurde die diesjährige Veranstaltung von Martin Haussener, Abteilungsleiter vom Rettungsdienst Schutz & Rettung Zürich mit seinem Team. Die Schirmherrschaft der jährlichen Treffen der Rettungsdienste im Bodenseeraum liegt bei der IBK-Kommission Gesundheit und Soziales. Im kommenden Jahr wird die Veranstaltung auf deutscher Seite am 15. Januar 2014 stattfinden und vom Landkreis Bodenseekreis organisiert.
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