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5. IBK-Gesundheitspreis verliehen

Ein Projekt aus Vorarlberg zur Integration armer Menschen gewinnt den Hauptpreis

Bild: Die Preisträgerinnen und Preisträger des 5. IBK-Gesundheitspreises.
Das Projekt «Trotz allem vernetzt» aus Vorarlberg setzte sich gegen 150 Mitbewerbungen beim 5. IBK-Preis für Gesundheitsförderung und Prävention der Internationalen Bodensee Konferenz (IBK) durch. Anlässlich des IBK-Symposiums wurden die Gewinner und alle Nominierten heute (Dienstag, 23. April) im Bregenzer Festspielhaus vom Vorarlberger Gesundheitslandesrat Dr. Christian Bernhard und dem Vorsitzenden der IBK-Kommission Gesundheit und Soziales, Roman Wüst, geehrt.
 
„Die Kunst zu heilen kann viele Leiden lindern, doch schöner ist die Kunst, die es versteht, die Krankheit am Entstehen zu hindern." Mit diesem Zitat von M. von Pettenkofer, einem Hygieniker aus dem vorletzten Jahrhundert, unterstreicht Dr. Beate Merk, die Vorsitzende der IBK 2013, die Bedeutung der Prävention und Gesundheitsförderung. Deren Stellenwert sieht sie in den kommenden Jahrzenten wachsen. „Der demographische Wandel und explodierende Gesundheitskosten machen die Vorsorge zu einer der entscheidenden Stellschrauben der Gesundheitspolitik", sagt Merk.
 
Getreu diesem Motto hat die IBK-Kommission Gesundheit und Soziales im Zeitraum zwischen Oktober 2012 und Januar 2013 nach Projekten gesucht mit dem Ziel, Best Practice-Beispiele über die Landes- und Kantonsgrenzen hinaus bekannt zu machen und zu würdigen. Damit soll ein Beitrag zur länderübergreifenden Diskussion über Gesundheitsförderung und Prävention geleistet werden. Anlässlich des IBK-Symposiums wurden heute Dienstag, 23. April 2013, im Bregenzer Festspielhaus die besten Projekte präsentiert und ausgezeichnet. 
 
Preisträger 2013
 
Das Projekt „Trotz allem vernetzt" der IfS-Familienarbeit aus Vorarlberg holte sich den mit 5.000 Euro dotierten Preis – eine Initiative, die sich mit sozioökonomisch benachteiligten Familien befasst. „Das Projekt basiert auf der Erkenntnis, dass soziale Isolation ein wesentliches Gesundheitsrisiko darstellt. Den Projektverantwortlichen gelang es in vorbildlicher Weise, Brücken zu bauen, die zu tragfähigen Netzwerken führten", begründet die Jury ihren Entscheid. Mit einem Preisgeld von 3.000 Euro wurde der „Psychologische Notdienst der Kantonspolizei St.Gallen" ausgezeichnet. Nach traumatischen Ereignissen Hilfe anzunehmen, sei für viele Einsatzkräfte immer noch ein sensibles Thema. Dabei könnten nicht verarbeitete Erlebnisse vielschichtige gesundheitliche Folgen nach sich ziehen, erklärt die Jury. Den mit 2.000 Euro dotierten dritten Preis erreichte der „Geschwister Club", ein Versorgungsmodell für Geschwister chronisch kranker oder behinderter Kinder. Der Preis geht an das Institut für Sozialmedizin in der Pädiatrie Augsburg. 
 
Sonderpreise für Gesundheitsförderung im Alter
 
Anlässlich des „Europäischen Jahres für Aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen 2012" hat die IBK einen Sonderpreis für Prävention und Gesundheitsförderung im Alter ausgeschrieben. Die Jury hat drei Wettbewerbseingaben mit einem Preisgeld von je 1.000 Euro ausgezeichnet: „Gespräche zwischen den Generationen" des Wiler Forums für Nachhaltigkeit WIFONA, Kanton St.Gallen, die „FitnessTreffs für Seniorinnen und Senioren" aus Esslingen, Baden-Württemberg und das Projekt „Betriebsübergabe – ein Gesundheitsthema" der Land- und forstwirtschaftlichen Sozialversicherung Augsburg, Bayern. Jedes der drei Projekte steht für eine unterschiedliche und überzeugende Herangehensweise, sich der Generationenfrage anzunehmen.
 
Die feierliche Preisverleihung vor knapp 300 Teilnehmenden wurde von Fachreferaten namhafter Fachleute umrahmt. Annelie Keil (Älterwerden als lebenslange Herausforderung), Paul Ulrich Unschuld (Gesundheit in der Gesundheitswirtschaft) und Markus Hengstschläger (Endlich Unendlich – Und wie alt wollen Sie werden) erörterten Themen der Gesundheitsförderung und Prävention aus verschiedenen Perspektiven. Moderator und Kabarettist Markus Linder begleitete auf höchst unterhaltsame Weise durch den Tag.
 
Detaillierte Informationen zu allen nominierten Projekten sind auf der Homepage des 5. IBK-Preises für Gesundheitsförderung und Prävention unter www.ibk-gesundheit.org abrufbar.
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