30 politisch interessierte junge Erwachsene aus der Bodenseeregion und die IBK-Regierungschefs besprachen heute, Freitag den 5. Juli, zehn Themen, die ihnen für die Bodenseeregion am Herzen liegen. Sie haben die Themen jeweils selbst eingebracht, vorgestellt und moderiert und in den gemeinsamen Gesprächen viel von- und übereinander gelernt.
Im Anschluss an ihr diesjähriges Strategiegespräch trafen sich die Regierungsvertreter der Mitgliedsländer und -kantone der IBK mit 30 engagierten und politikinteressierten Jugendlichen aus der Bodenseeregion. Dabei wurden gemeinsame Vorstellungen zur zukünftigen Entwicklung der Bodenseeregion ausgetauscht und weiter entwickelt. Zwar sind die Ausgangslagen in den Ländern und Kantonen teilweise verschieden, aber die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig, die Jugendbeteiligung und die nachbarschaftliche Kooperation zukünftig weiter zu intensivieren. Der lockere Austausch in kleinen Gruppen fand in der entspannten und anregenden Atmosphäre von Schloss und Park des Hotels Bad Schachen bei Lindau statt. Die jungen Erwachsenen konnten eigene Ansichten und Anliegen formulieren und Einblicke in den Arbeitsalltag der Politikerinnen und Politiker gewinnen, während die Vertreterinnen und Vertreter der Politik die Sicht der jungen Erwachsenen auf aktuelle Themen ihrer politischen Praxis interessierte. Zu jedem Thema wurde auch besprochen, wie die jeweiligen Prozesse zur Meinungsbildung und Entscheidungsfindung ablaufen, welche Handlungsspielräume es jeweils gibt und was jede und jeder Einzelne beitragen kann.
Den Blick über den See richten und gemeinsame Probleme gemeinsam anpacken
Die Jugendlichen trafen sich bereits am Vormittag, um sich kennen zu lernen, ihre offenen Fragen zu sammeln und die Regeln des Dialoges zu klären. Nach einem Mittagsimbiss lernten sie die IBK-Regierungsvertreter kennen und teilten sich in Gesprächsgruppen auf, die von Jugendlichen und Politikern moderiert wurden. Am Nachmittag wurden die Gesprächsergebnisse präsentiert und diskutiert. In der Abschlussrunde zog die diesjährige IBK-Vorsitzende, Staatsministerin Dr. Beate Merk aus Bayern das Resümee: „Der Jugenddialog der Internationalen Bodensee-Konferenz war für alle Beteiligten ein großer Gewinn: Für die Jugendlichen, weil sie die einmalige Möglichkeit hatten, zusammen mit Regierungschefs aus allen Bodenseeländern Politik hautnah mitzuerleben. Und auch für uns als Ländervertreter war die Veranstaltung sehr wertvoll. In einer Zeit, in der sich gerade bei jungen Menschen Politikverdrossenheit breit macht, müssen wir besonders gut hinhören, was diese über aktuelle Themen denken."
Gisela Erler, Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung im Land Baden-Württemberg äußerte: „Kinder und Jugendliche haben ihre ganz eigenen Wünsche und Bedürfnisse. Sie sollten daher frühzeitig ins kommunale Geschehen eingebunden sein. Nicht nur, damit ihre Interessen vor Ort wahrgenommen werden, sondern auch, um Beteiligung zu erlernen. Wenn die Kinder und Jugendlichen früh lernen, dass es sich lohnt, sich einzubringen, und dass es auf ihre Stimme ankommt, dann bringen sie sich auch als Erwachsene in unserer Gesellschaft ein."
Marko Vouk vom Jugendparlament Radolfzell machte deutlich, dass es für Jugendbeteiligung Themen vor Ort brauche, die einen betreffen und bei denen man zeitnah Ergebnisse erzielen kann. Benedict Vogt vom Jugendparlament des Kanton St.Gallen warb dafür, für Andersartigkeit zu sensibilisieren und Vielfalt zu akzeptieren. Und Thomas Smith aus Ravensburg zog das Fazit: „Es ist für uns alle ein wunderbares Privileg in der Bodenseeregion zu leben."
Nach der Verabschiedung der Regierungschefs reflektierten die Jugendlichen im kleinen Kreis den Tag und zogen ein sehr positives Resümee. Besonders geschätzt haben sie die Offenheit der Politkerinnen und Politiker. Überrascht hat sie auch, in wie vielen Bereichen sie mit den Politikern einer Meinung waren. Äußerst kurzweilig und aufmunternd moderiert wurde die Veranstaltung vom Theaterpädagogen Felix Strasser von den Spielmachern aus Konstanz.
Die Gesprächsrunden
- Nachhaltige Energieerzeugung (Themenpate: Landrat Elmar Stegmann, Lindau)
- Jugendbeteiligung (Themenpaten: Gisela Erler, Staatsrätin für Zivilgesellschaft und
Bürgerbeteiligung, Baden-Württemberg)
- Eurokrise (Themenpaten: Marko Diegruber, Mitglied Schülermitverwaltung, Konstanz
und Justin Kohler, Bregenz)
- Demografischer Wandel / Mut zur Familie (Themenpatin: Staatsministerin Dr. Beate
Merk, Bayern)
- Kommunikation und Datenschutz im Internet (Themenpate: Matthias Hellmann,
Kreisjugendring Ravensburg)
- Umnutzung eines ehemaligen Klosters (Themenpate: Bauherr Stefan Suter,
Appenzell Innerrhoden)
- Crystal, Speed & Co. (Themenpatin: Staatsministerin Dr. Beate Merk, Bayern)
- Was gehen mich die Nachbarn an? (Themenpate: Regierungsrat Dr. Claudius Graf-
Schelling, Thurgau)
- Soziales Miteinander (Themenpate: Benedict Vogt, Präsident Jugendparlament
St.Gallen)
- Konsum / Verbraucherverhalten (Themenpate: Simon Gries, Schülersprecher,
Lindau).
Teilnehmende am IBK-Jugenddialog waren neben der IBK Vorsitzenden Staatsministerin Dr. Beate Merk vom Freistaat Bayern; Gisela Erler, Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung, Baden Württemberg; Regierungsrat Ernst Stocker, Kanton Zürich; Regierungsrat Dr. Claudius Graf-Schelling, Kanton Thurgau; Bauherr Stefan Sutter, Kanton Appenzell Innerrhoden und Regierungschef Adrian Hasler, Fürstentum Liechtenstein sowie 30 engagierte Jugendliche aus der Bodenseeregion und die Regionalbeauftragten der Länder und Kantone für den IBK-Ideenwettbewerb für Jugendbegegnung und die IBK-Jugenddialogveranstaltung.
Weitere Informationen bei der Geschäftsstelle der IBK: Thomas Radke, radke@bodenseekonferenz.org, Tel.: 0049(0) 7531 – 69 62 71