Kommentar: Wir sind alle schuld. Und deshalb müssen wir gemeinsam handeln.
Judith Ebnöther, 25.03.2020
Der Klimawandel und seine Folgen sind eines der drängendsten Themen unserer Zeit. Was die Wissenschaft schon lange rät, fordert nun auch eine schnell wachsende Klimabewegung. Eine drastische Reduktion der Treibhausemissionen, als Bremspedal der Klimaerwärmung. So weit, so gut.
Für dieses Ziel findet sich eine breite Mehrheit. 189 Länder haben das Pariser Klimaabkommen der Vereinten Nationen unterzeichnet, mit dem Ziel, die Klimaerwärmung zu begrenzen. Doch der grosse Knackpunkt liegt bei den dafür benötigten Massnahmen. Es fühlt sich danach an, dass niemand die Verantwortung so recht übernehmen mag. In der Wirtschaft wird argumentiert, es brauche klare Richtlinien seitens der Politik. Politiker hingegen appellieren an die Selbstverantwortung der Bürger betreffend ihres Konsumverhaltens. Bürger meinen darauf, es gäbe keine nachhaltigen Angebote seitens der Unternehmen.
So kann man ewig argumentieren. Sowohl auf lokaler aber auch auf globaler Ebene gibt es immer jemanden, der noch etwas verantwortlicher wäre. Darum geht es aber nicht. Denn die Probleme, welchen wir momentan begegnen, sind so dringlich, dass wir keine Zeit mehr haben zu argumentieren. Und handeln müssen alle. Ja, es wird eine wirtschaftliche Umstellung brauchen. Ja, nicht jede politische Massnahme wird die Wiederwahl garantieren. Und ja, wir werden uns im Alltag umgewöhnen und auf manchen «Luxus» wohl einfach verzichten müssen. Aber nur durch Zusammenarbeit aller Seiten kann der Klimawandel vielleicht noch rechtzeitig gestoppt werden. Und ja, das klingt dramatisch. Ist es aber auch.